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Der Eros auf dem Friedhof

Dann bog er in eine Seitenstrasse, hielt vor einem Friedhof. Ein Rabe krähte. "Hier liegen meine Grossmutter und Mutter begraben." sagte Juan.
Beim Gang durch den weitläufigen Park, mit seinen prachtvollen Kreuzen und Sarkophagen unter ausladenden Bäumen, die langsam zwischen Rotdorn, Farnen und wilden Brombeeren zu verschwinden drohten, beeindruckten Gustav die erotischen Skulpturen. Ihre verführerische, laszive Nacktheit schien nicht an den Ort des letzten Abschieds zu passen. In einer Gegend, deren religiöse Vorschriften streng war, fand sich in dieser Grablandschaft eine Vielzahl von aufreizend positionierten Skulpturen. Moose setzte sich in den Lettern der Steine fest, Flechten überzogen Namen und Daten, löschten sie aus, schufen neue Ornamente. Winzige Bilder in Grün und Grau, hundertfach verästelte Linien mit geheimen Botschaften, die sich nicht mehr entschlüsseln liessen. Manche Skulpturen waren versteckt, als würden sie sich verbergen. Andere waren zugewachsen vom Moos oder Efeu verschmutzt, zerstört. Nur ein Grab fiel liebevoll gepflegt, von Schmutz und Algen befreit, auf, das mit den zwei Frauengesichtern. Vor ihm kreuzigte sich Juan, kniete nieder. Der Rabe flog über sie, setzte sich in unmittelbarer Nähe ab. Gustav zuckte zusammen, als er die Fotos mit dem Gesicht seines Freundes verglich. Sie hatten alle den gleichen Ausdruck, die gleichen schwarzen Augen.
" Ein Grab kann trösten" flüsterte Juan, "schau dir mal diesen Stein an. Ist ein Azul Imperial, ein untypischer Marmor für diese Gegend, Grossvater hat ihn extra für seine verstorbene Frau bestellt. Schön diese Glätte, nicht?"
"Für mich sieht er aus wie die Milchstrasse, das Weiss mischt die vielen Blautöne", sprach der Maler, liess Juan alleine, schritt weiter durch den Park der Nymphen, Engel, Sphinxen, Genien, Amazonen, Jünglinge. Der Rabe folgte ihm, hüpfte von Skulptur zu Skulptur dicht hinter Gustav, der ihn missachtete.
Ein Friedhof war eigentlich ein Ort der Meditation und Einkehr, wo sich Seufzer und Wehklagen Raum verschafften, doch die Nacktheit und Erotik war allgegenwärtig. Die Gesichter voller Wehmut, Verzückung, Wollust, die Gewänder über den Schenkeln und Brüsten kunstvoll drapiert, um denen Konturen lustvoll zu entblössen. Jede Falte ein Versprechen, jeder Blick Verlockung. Gustavs Hände fuhren über ihre Körper, die Wunde, die ihnen ihre Lust geschlagen hatte und seine Hüfte bewegte sich. Er schloss seine Augen. Im Beisein eines Richters vollzog der Pharisäer das Urteil für den Verräter des Glaubens, das die Geschworenen, Vertreter der Dorfgesellschaft über den Jüngling, Gustavs Geliebten, beschlossen hatten. Der Pharisäer setzte die Nägel auf die Handballen, schlug zu. Der Wind verschlang das Blut, den Schrei. Lange nachdem die Peiniger gegangen waren, die Sonne unterging, der Wind still wurde, seine Tränen getrocknet waren, fand Gustav endlich wieder die Kraft aufzustehen. Er schritt auf den Gekreuzigten zu, Luzifer an seiner Seite. Berührte vorsichtig die geöffnete Wunde der Peitschenhiebe am Bauch, liebkoste den Leib, der zusammenzuckte. Gustavs Puls ging hoch, als er seine Hand unter den Lendenschutz schob, den Stoff vom Leib riss, zum Himmel schrie: "Schau Gott, so sieht ein Leib aus, dem Menschlichkeit und Menschenrecht nie erfuhr! Wie kann so einer Menschen werden, dem andauernd das Kreuz gebrochen wird?" Gott blieb stumm. Gustav drückte den Leib noch fester an sich.
Die Lust am Schmerz führte mitten hinein in die Ekstase zum Tod, ein furchteinflössendes Gerippe, das sich an der Sense festkrallte, ein Verführer, der schrie "Nackt kamt ihr auf die Welt, nackt sollt ihr gehen. Nacktheit und Erotik sind euch natürlich gegeben, sie gehörten zu eurer Partnerschaft. Ich, der Tod beende die Schönheit eures sinnlichen Leibes, der Eros überlistet die Endlichkeit des Körpers."

Gustav wurde es schwindlig, er fiel auf den Kieselweg. Der Rabe flog heran, seine schwarzen Augen betrachteten den ohnmächtig gewordenen Leib, er flog auf seinen Bauch, hüpfte einen Schritt weiter und der Schnabel pickte auf die Lippe, riss sie ein. Gustav erwachte, erschrak, verscheuchte den Vogel, befühlte die blutende Lippe. Faste sich, trocknete das Blut mit dem Taschentuch, schritt weiter im Labyrinth der Figuren.

Die Skulpturen waren nichts anders als Huldigungen an den Lebenspartner, meisterhaft gemeisselt von Bildhauern. Noch thronten sie auf Sockeln, die Namen und Daten der Toten trugen. Es tat weh, zu sehen wie ungeschützt und verlassen die Figuren da standen, dem Wind, Regen ausgesetzt. Einige von ihnen fehlten Köpfe, Arme, andere hatten die Konturen ihrer Gesichter verloren. Ihr Blick stierte ins Leere. Sandstein verwittert schnell. In ein paar Jahren wird es sie nicht mehr geben, nur die Erinnerung daran. Juan kniete immer noch vor seines Mutters Grab.

"Wie starb den deine Mutter?"
"Sie ging ins Meer, nachdem Antonias Onkel sie geschwängert hatte."
"Wie grauenvoll." Gustav war entsetzt, legte seine Arme auf Juans Schulter. Der begann zu weinen. Gustav wollte ihm sein Taschentuch reichen, zog die Geste zurück, fragte stattdessen:
"Wie alt warst du, als sie...?
"Fünf. Vater hat später wieder geheiratet."
"Der wilde Stier in ihm sehnt sich nach der Mutterliebe" dachte sich Gustav und seine Lippe schmerzte immer noch, "was für ein Geburtstagsgeschenk!". Es konnte nur besser werden.

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