Erich, so hieß der Riese, war sehr einsam. Er war weit und breit
der einzige Riese. Erich wußte aber, dass es irgendwo anders, weit
weg von hier andere Riesen gab. Das hatten ihm seine Eltern
einmal erzählt.
So beschloss Erich eines Tages sich auf Reisen zu begeben, um
andere Riesen zu suchen.
Seine Wanderung führte ihn über Berge, durch Täler bis er
schließlich am Meer angelangt war. Erich kratzte sich am Kopf
und überlegte: ‘Wie komme ich jetzt über’s Meer?’
In der Nähe, hatte er ein paar Bäume gesehen. Erich dachte sich:
‘Holzstücke können doch schwimmen, dann muß doch ein ganzer
Holzstamm noch besser schwimmen können. Ich werde einfach
versuchen mehrere Stämme mit Ästen zusammen zu binden um
daraus ein Floß zu bauen.’
Erich brach ein paar Bäume ab, rieß die Äste herunter, um damit
die Stämme aneinander zu binden.
Als das Floß fertig war, setzte er sich im Schneidersitz darauf.
Seine großen Hände benutzte er als Paddel. So überquerte Erich
das Meer.
Er landete in Afrika. Erich steuerte auf eine einsame Bucht zu. Er
vermied es immer, mit Menschen zusammen zu treffen, denn sie
hatten aufgrund seiner Größe, Angst vor ihm.
Erich war jedoch ein harmloser, friedlicher Riese der niemanden
etwas zu Leide tat.
Die Bäume sahen hier ganz anders aus. Sie hatten lange, kahle
Stämme und nur in den Baumkronen waren Blätter.
Erich setzte seinen Weg fort. Er kam in die Wüste. Dort gab es
kein Wasser, kein Gras, keine Bäume nur hier und da ein paar
vertrocknete Büsche.
Plötzlich sah Erich mitten in der Wüste einen grünen Fleck. ‘Da
gehe ich jetzt hin, ‘ beschloss Erich: ‘Wahrscheinlich gibt es dort
Wasser!’
Als er ein Stück näher kam, erkannte er ein paar Hütten und als
er noch ein Stück näher kam, sah Erich, dass diese Hütten viel,
viel grösser als Menschenhütten waren.
Erich näherte sich den Hütten. Vor einer dieser Hütte saß ein
Riesenmann. Erich machte durch ein lautes Räuspern auf sich
aufmerksam. Der Riese drehte sich zu Erich. Er war sehr
verwundert. Diesen Riese hatte er hier noch nie gesehen. 'Wo
kommst du her?'
'Ich komme von weit her und heisse Erich.' 'Ich bin Bongo. Komm
setze dich her und erzähle mir von dir.'
Erich erzählte ihm von seiner Heimat, von den hohen Bergen, den
grünen Wiesen, den vielen Bächen und den dichten Wäldern.
Bongo hörte ganz aufmerksam zu.
'Und du bist dort der einzige Riese?' 'Ja, seit meine Eltern tot
sind, bin ich der einzige.'
Eine Frau kam aus dem Haus. 'Das ist meine Frau Lilo, Lilo das
ist Erich. Er kommt von weit her und wird für einige Zeit unser
Gast sein.'
'Heißt das, ich kann bei euch bleiben?' fragte Erich ganz
glücklich.
'So lange du willst.' antwortete ihm Bongo.
'Hallo Erich! Ißt du gerne Schweinefleisch?' fragte Lilo.
'Ja, sogar sehr gerne.' 'Dann werden wir ein ganzes Schwein
braten!'
'Weißt du was Lilo? Wir geben heute am Abend für Erich ein Fest.
Da lernt er alle kennen.' 'Gute Idee Bongo. Ich werde es gleich
den anderen sagen, und sie bitten, mir bei den Vorbereitungen zu
helfen.'
Es wurde ein wunderschönes Fest.
Erich war sehr glücklich. Nie wieder würde er nach Hause, wo er
ganz alleine war, zurückkehren.
von Michaela Eibisberger
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