von Marina Muehlfellner-Luft
aus dem Buch "Träume aus der Märchenwelt"
Illustration: Ingrid Gleichweit
Theodor war ein Grashüpfer der schönsten Sorte. Er war grasgrün und hatte wunderbare lange Beine, mit denen er die größten und weitesten Sprünge vollbringen konnte.
Sein bester Freund war Kasimir der Hirschkäfer. Kasimir war ein dicker, kugelrunder und sehr gemütlicher Hirschkäfer. Er hatte einen braunen glänzenden Körper und zwei mächtige große Scheren als Geweih. Mit diesen Scheren konnte er die dicksten Grashalme und sogar dünne Äste durchzwicken.
Also, wie gesagt waren die Beiden befreundet.
Theodor wollte seinen Artgenossen beweisen, dass er immer höher und weiter springen konnte als sie. Er übte dafür jeden Tag auf der Wiese vor dem Wald. Immer Höhere Grashalme und immer höhere Blumen übersprang er. Kasimir warnte ihn. Theodor sagte: „ Eines Tages wird ein Unglück geschehen, wenn du es immer mehr übertreibst mit deinen Sprüngen.“
Theodor aber lachte nur und sagte: „ Weil du fliegen kannst, hast du leicht reden, ich kann nicht fliegen dafür muß ich der beste Springer weit und breit werden.“
Theodor übte weiter. Jeden Tag wurde er waghalsiger. Jedesmal warnte ihn Kasimir.
Eines Tages jedoch passierte es.
Theodor sprang und während des Sprunges kam aufeinmal ein Windstoß. Er konnte seine Sprungrichtung nicht mehr einhalten und landete, oh´ Schreck mitten im Spinnennetz von der verrückten Spinne Karla.
Karla spürte die Vibration des Anpralls von Theodors Körper und kam aus ihrem Versteck.
Als sie sah, wer ihr da ins Netz gegangen war, freute sie sich.
Sie sprach schadenfroh: „Das hast du nun von deiner Angeberei, jetzt wirst du meine Mittagsmahlzeit. Ich freue mich schon jetzt auf diesem Genuß.“
Theodor zitterte und rief laut um Hilfe.
Die Spinne aber lachte und sprach: „ Schrei´du nur, ich fresse dich ja doch.“
Plötzlich hörten sie ein Surren und Brummen. Durch die Luft flog mit Höchstgeschwindigkeit Kasimir, der die Hilferufe seine Freundes gehört hatte.
Ehe sich Karola versah, hatte Kasimir ihr gesamtes Netz zerstört und seinen Freund befreit.
Wütend schimpfte sie hinter den Beiden davoneilenden Freunde her und machte sich an die Arbeit ihr Netz auszubessern.
Sie schimpfte laut zur Belustigung der anderen Tiere im Wald: „Kein Fressen, nur Arbeit da soll man nicht verzweifeln. Aber wartet, ich werde mein Netz nocheinmal so groß machen. Dann geht mir keiner mehr durch die Lappen.“
Kasimir und Theodor verschnauften am Rande des Waldes. Kasimir sagte: „ habe ich es dir nicht Prophezeit, einmal mußte es ja so kommen. Gott sei Dank war ich in der Nähe, aber versprich mir in Zukunft solche tollkühnen Sprünge zu unterlassen. Ich kann die nämlich nicht garantieren immer zur Stelle zu sein um dich zu retten.
Er war froh, das er nicht als Mittagessen bei Karla sein Leben gelassen hatte.
Theodor versprach hoch und heilig nie wieder solche Dummheiten zu machen.
(c) - Die Copyrights für diese Geschichte bleiben bei Marina Muehlfellner-Luft.
"Träume aus der Märchenwelt"
Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Vorlese-,Lese-, anmal-, bemal-
und Hoermaerchenbuch für Kinder im Alter von 4 - 10 Jahren. Die Geschichten
sind einfache Maerchen mit einer jeweils auf die Geschichte bezogenen
Zeichnung in schwarz/weiß zum ausmalen und leeren Zwischenseiten um eigene
Zeichnungen zu den Geschichten einzufuegen. Dazu sind im Buch zwei CD`s
worauf die Maerchen als Hoerspiel wiedergegeben sind.
Zu beziehen bei ARTISTA-IGNOTO (E-Mail: artista@artista-ignoto.org, Homepage: http://www.artista-ignoto.org.
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