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Wie der Adventkranz ins Zwergenreich kam

von Leopoldine Schrappeneder

Mitte November war's, als Franzl, Simon, Kathi und Grete durch den Wald spazierten. Der Nebel vom frühen Morgen war durch die Strahlen der Sonne dünn geworden oder fast schon ganz verschwunden, ein blauer Himmel war zum Vorschein gekommen.

Grete und Simon waren Geschwister und Franzl und Kathi ihre Schulkollegen. Grete und Simon erzählten ihren Freunden von ihren Verwandten, welche in der Stadt wohnten und die jedes Jahr einen großen teuren Adventkranz kauften, während sie nur Tannenreisig zusammen banden und so auch einen hatten. „Meine Mutter schmückt den Kranz immer mit bunten Bändern!“ rief Simon seinen Freunden zu. Gemeinsam beschlossen sie, heuer einen ganz besonders schönen Adventkranz zu binden und begannen eifrig nach Zweigen und Tannenzapfen Ausschau zu halten.

Unter einer großen Fichte hatte eine Zwergenfamilie, mit 2 Kindern, ihr Heim, die so wie alle Kinder, sehr neugierig waren. Unhörbar für die Menschenkinder waren sie ihnen durch das welke Laub bis an den Waldesrand gefolgt und hatten begierig den Erzählungen von dem Adventkranz gelauscht.

Als die Kinder die große weite Wiese erreichten, blieben die Zwergenkinder, Margot und Fritzi, zurück und beschlossen ihre Eltern zu fragen, was denn ein Adventkranz sei, und ob sie nicht auch, so etwas haben könnten. Zuhause angekommen überfielen sie die Eltern mit ihren Fragen. Lachend hörte Zwergenvater Maximilian und Mutter Emily ihren aufgeregten Kindern zu. Maximilian sagte er würde sich ansehen, was so ein Adventkranz denn wirklich sei und wenn es schön und brauchbar sei, so würde auch er seinen Kinder einen Adventkranz basteln, aber bis zum Dezember müßten sie schon noch warten, denn es habe bestimmt mit der kalten Jahreszeit zu tun, da die Kinder ja erzählten, es würde vier Wochen dauern und es müßten vier Kerzen darauf sein. Er würde eines Nachts in das nahe Dorf gehen und in eines der Fenster schauen, damit er sehen könnte, wie so ein Adventkranz aussah. Die Zeit bis zum 1. Adventsonntag war rasch vergangen und Maximilian hielt sein Versprechen.

In der Nacht zum Sonntag ging er vorsichtig, durch den verschneiten Wald, ins nahe Dorf und kletterte an einem der Häuser bis zu einem offenen Fenster empor. Neugierig spähte er in das Zimmer um zu sehen, ob wirklich schon alle Menschen schliefen, denn Menschen durften ihn nicht sehen. Er hatte Glück alle Leute ihm Haus lagen in ihren Betten, kein Mensch war mehr zu erblicken. Vorsichtig schlüpfte er beim Fenster hinein und landete in der Küche des Hauses.

Lange Zeit war er nicht mehr in einem Menschenhaus gewesen und so konnte er viel Neues für ihn entdecken. Hurtig schritt er durch die Küche und blickte immer wieder auf den Tisch, ob denn vielleicht dort ein Adventkranz zu sehen sei. Er wußte aus den Erzählungen seiner Kinder, er mußte rund sein und 4 Kerzen haben. In der Küche war nichts von einem Adventkranz zu sehen und Kerze gab es nur eine, in einer Ecke vor dem Gekreuzigten. So ging er bis zur Küchentür und überlegte ob er unter ihr durchschlüpfen konnte, oder ob er sie öffnen mußte. Aber nein klein und zierlich wie er war, wäre er schon durchgekommen, doch zum Glück, war die Tür nur angelehnt, damit die Katze des Hauses jederzeit hinaus oder hinein konnte. So schlüpfte er durch den Türspalt hindurch und gelangte in die Wohnstube, und da hatte er Glück. Mitten im Zimmer, auf dem großen Tisch stand der schön geschmückte Adventkranz.

Er war aus Tannenzweigen, rund zusammengebogen und mit bunten Bändern verziert. Vergoldete Nüsslein waren darauf befestigt und natürlich 4 Kerzen. Maximilian überlegte, wie er auf den Tisch gelangen könnte, da er den Kranz näher betrachten wollte.

Er kletterte behende auf einen Stuhlbein empor. Oben angelangt, erschrak er, denn auf dem Stuhl lag eine große getigerte Katze und sah ihn mit ihren grünen Augen verwundert an, als wollte sie fragen wer oder was er denn sei, aber da sie schon einige Jahre alt war, immer gut zu fressen bekam, blieb sie ruhig liegen.

Maximilian faßte sich ein Herz und sprach, nachdem er sich von seinem Schrecken erholt hatte beruhigend zur Katze: „Schönen guten Abend liebe Mäusefängerin, wie geht es dir? Ich war schon lange nicht mehr in deinem Haus und kenne dich noch nicht. Ich bin nur der Maximilian und hätte gern den Kranz näher angeschaut, da sich meine Kinder auch so einen Adventkranz wünschen. Wie ihn die Menschenkinder haben! Ich werde geschwind auf den Tisch steigen und ihn mir genau ansehen und dann gleich wieder nach Hause zurückkehren. Du erlaubst mir doch, daß ich auf den Tisch steige und dann wieder das Haus verlasse.“ Sagte Maximilian zur Katze.

„Miau, natürlich erlaube ich dir den Kranz näher zu betrachten. Wenn du willst helfe ich dir auf den Tisch und begleite Dich dann ein Stück deines Weges. Ich bin Minka die Hauskatze und habe schon lange nicht mehr mit einem Waldzwerglein geredet. Würdest du mich bitte hinter den Ohren kratzen? Ich bin ein wenig zu dick geworden und daher nicht mehr so gelenkig!“ miaute Minka und streckte Maximilian den Kopf entgegen. Erfreut daß die Katze so freundlich war, kraulte Maximilian sie hinter den Ohren und streichelte sie am Hals. Minka drückte mit Wonne die Augen kurz und begann zu schnurren. Doch gleich darauf meinte sie zu ihm: „Miau, danke das hat gut getan! Ich glaube du wirst jetzt den Kranz sehen wollen, komm schau ihn dir nur genau an und dann begleite ich dich ein Stück nach Hause, ich möchte nämlich ein bißchen Bewegung machen, bevor ich wieder weiter schlafe .“

Minka erhob sich streckte ihre Pfoten, machte einen Katzenbuckel und sprang leichtfüßig auf den Tisch. „Miau, komm nur und sieh ihn dir genau an, er ist wirklich schön geworden. Du solltest erst sehen wie schön der Weihnachtsbaum ist den wir jedes Jahr haben. Er ist mit bunten Glaskugeln verziert, bunte Zuckerringe und vielerlei Süßigkeiten für die Kinder werden daran befestigt. Auch Kerzen sind am Baum und eine silberne Kette liegt rundherum und an der Spitze ist ein Stern mit einem Englein.“ Erzählte Minka ganz aufgeregt.

Das sie, als sie noch ein junges Kätzchen war, gerne auf den Baum gesprungen war um mit den Kugeln zu spielen verriet sie nicht, auch nicht, daß sie schon des Öfteren den Baum umgeworfen hatte.

Maximilian kletterte auf den Tisch und trat näher zum Adventkranz. Neugierig betrachtete und betastete er ihn von allen Seiten und fand ihn wirklich sehr schön. Nach einiger Zeit glaubte er zu wissen wie er für seine Kinder einen basteln konnte. Er kehrte zum Tischrand zurück, wo schon Minka auf ihn wartete. „Komm steig auf meinen Rücken, ich bringe dich ein Stück in Richtung Wald, ich habe schon lange keine Maus mehr gejagt. Sie wissen zu genau, daß ich sie nicht fresse, sondern nur spiele, damit sie nicht zu übermütig werden. Halte dich nur gut Fest und schon können wir uns auf den Weg machen!“ Sagte Minka zu Maximilian.

Das ließ er sich nicht zweimal sagen, geschwind kletterte er auf Minkas Rücken und schon ging`s los. Behutsam sprang Minka vom Sessel und lief zur Küchentür. Bald waren sie bei der Eingangstüre angelangt und Minka schlüpfte mit Maximilian durch die Öffnung, die eigens für sie angebracht war. Geschwind waren sie beim Waldesrand und Maximilian bedankte und verabschiedete sich nachdem er Minka nochmals hinter ihren Ohren gestreichelt hatte.

„Wenn du wieder im Dorf bist, kannst du mich jederzeit besuchen, ich habe mich sehr gefreut dich kennenzulernen!“ meinte Minka zu ihm und kehrte in ihren Garten zurück.

Eilig strebte Maximilian seinem Häuschen zu, wo schon Emily, seine Frau auf ihn wartete. Nachdem er sich am Küchentisch niedergelassen hatte, erzählte er seiner Frau von Minka, der freundlichen Hauskatze und natürlich vom Adventkranz und seiner Idee, seinen Kindern heuer auch einen Christbaum zu schenken. Gemeinsam beratschlagten sie, wie sie am schnellsten zu den passenden Dingen kommen würden, um nur rasch den Kranz fertig zu machen.

Maximilian schlug vor, er würde in den Wald gehen und Zweigein für den Kranz besorgen und Emily sollte bunte Bänder herrichten. Gesagt getan! Maximilian schulterte seinen Buckelkorb, nahm einen Stock zur Hand und sein Werkzeug.

Er ging tief in den Wald hinein, wo die schönsten Tannen und Fichten standen. Der Mond schickte sein silbriges Licht zur Erde und Maximilian überlegte welche Zweige er nehmen konnte. Prüfend betrachtete er die unten wachsenden Zweige, der Bäume. Schließlich entschied er sich und schnitt einige kurze Tannen und Fichtenzweiglein, die nach seinem Ermessen gut geeignet waren. Vorsichtig legte er sie in seinen Korb und kehrte vergnügt nach Hause zurück.

Zu Hause angelangt legte Maximilian die Zweiglein auf dem Küchentisch. Dann holte er Werkzeug und Draht. Danach begann er die Zweige zu einem Kreis zusammenzubinden. Einigemale stach er sich an den Fichtenzweigen, aber trotzdem hatte er gro0e Freude als er mir dem Binden fertig war. Emily hatte blaue und lila Bänder hergerichtet, sowie 4 Kerzen. Bald war der Kranz mit den Bändern verziert und auch die Kerzen waren mit Nägeln daran befestigt.

Zufrieden betrachteten Maximilian und Emily ihr Werk. „Glaubst du Fritzi und Margot werden sich freuen?“ fragte Maximilian und räumte sein Werkzeug wieder weg. „Natürlich! Er ist doch wirklich sehr schön geworden. Komm bis zum Frühstück können wir uns noch ein wenig ausrasten!“ sagte Emily, da sie nun schon sehr müde war.

Dann war im Zwergenhaus Ruhe eingekehrt.

Am nächsten Morgen richtete Emily das Frühstück, den Kranz hatten sie versteckt, da ihn Fritzi und Margot erst in den Nachmittagsstunden sehen sollten. Munter stürmten die Kinder in die Küche: „Guten Morgen!“ riefen sie und gaben ihrer Mutter einen dicken Kuß. „Seid ein wenig leiser! Euer Vater hat bis spät in die Nacht noch gearbeitet und soll noch ein wenig ausruhen. Kommt setzt euch zum Tisch, dann könnt ihr gleich frühstücken!“ mahnte Emily ihre Kinder.

Aufgeregt plauderten die Kinder beim Frühstück und als sie fertig waren, fragten sie ob sie im Wald spielen dürften. Da sie heute nicht zur Schule mußten, erlaubte es ihre Mutter und gab ihnen Obst und ein Stück Brot mit. Am frühen Nachmittag kehrten die Kinder nach Hause zurück.

Als sie nach dem Mittagessen wieder hinauslaufen wollten, mahnte ihre Mutter Fritzi und Margot, nicht zu spät nach Hause zu kommen, da sie für sie eine Überraschung hätte. Neugierig fragten die Kinder was es denn sei, aber Emily erklärte, erst wenn es draußen dämmrig wäre, würden sie ihnen die Überraschung zeigen.

Gegen 4 Uhr wurde es langsam dunkel und die Kinder kehrten Heim. Als sie das Häuschen betraten, zogen sie zuerst ihre schmutzigen Schuhe aus bevor sie in die Küche traten. Emily hatte im Wohnzimmer den Tisch ein wenig festlich gedeckt. Der Adventkranz lag auf einer großen bunten Platte, damit das herabtropfende Wachs nicht auf den Tischtuch landete, und eine Vase mit den restlichen Tannenzweiglein stand auf dem Tisch.

Mit großen Augen standen Fritzi und Margot da und bestaunten den schönen Kranz. Maximilian und Emily freuten sich, daß ihnen die Überraschung gelungen war und ihr Kinder so große Freude hatten.

So lernten auch die Zwergenkinder Adventkranz und Adventszeit kennen.

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