Ilse war mit ihren Eltern zu Oma und Opa in den Garten gefahren. Lustig war es da, denn meistens waren auch ihre Cousinen zu Besuch und es wurde viel gespielt und gelacht. Anni, die Ältere der Cousinen erzählte gerne den Kleineren Geschichten. Mucksmäuschenstill saßen die 5 Jahre alte Ilse und die Dreijährige Sonja da und lauschten aufmerksam Annis Erzählung mit offen Mund.
Anni erzählte von einem Bäumchen, daß statt der Früchte, wie Äpfel oder Birnen, Spielzeug trug. Puppen, Bären und Stofftiere. Manchmal auch Eisenbahnen, Dreiräder oder gar Puppenwagen. Vor lauter Aufregung bekamen die kleinen Mädchen ganz rote Wangen, jedes stellte sich vor, welche Früchte denn „ihr“ Spielzeugbäumchen tragen könnte.
Sonja hätte gerne einen großen Teddybären, mit Teddymama und vielen Bärenkindern oder ein neues Dreirad. Ilse wollte gerne ein Püppchen mit Wagen, Bettchen und vielen Kleidchen, und auf Annis Bäumchen würde viele Bücher und verschieden Stofftieren wachsen.
Hinter der halbgeöffneten Tür zum Wohnzimmer lauschten die Erwachsenen schmunzelnd dem Gespräch der Kinder.
Am Abend, nachdem die Besucher nach Hause gefahren waren, sprachen die Großeltern noch lange von ihren Enkerln und überlegten, wie sie deren Traum vom Spielzeugbäumchen verwirklichen könnten. Der Großvater schlug vor, da Anni ja bald Geburtstag habe, könnte man den kleinen Kirschbaum ganz hinten im Garten, mit Büchern und Stofftieren schmücken und wenn dann Sonja und Ilse ihre Geburtstage hätten, würden sie es genauso machen. Zuerst aber wollten sie mit den Eltern der Kinder darüber reden, ob diese damit einverstanden wären.
Gleich am nächsten Morgen rief die Großmutter bei den Eltern von Anni und Sonja an und erzählte was sie sich ausgedacht hätten und weil Sonjas Geburtstag nur einige Tage später sei, würde auch sie ihr Geschenke auf einem Baum finden. Die Eltern der Kinder waren von der Idee natürlich begeistert und schlugen vor, auch wenn Ilse erst im Herbst Geburtstag hätte, doch jetzt im Sommer gemeinsam für alle 3 Mädchen ein Geburtstagsfest zu veranstalten und alle Geschenke auf das Kirschbäumchen zu hängen.
Auch Ilses Eltern waren von der Idee begeistert, die Geburtstage ihrer Kinder mit einem Sommerfest zu feiern.
Annis Geburtstag fiel heuer auf einen Donnerstag. Zu Hause wurde nur mit einer kleinen Torte gefeiert, denn am Samstag sollte es für alle Mädchen ein besonderes Fest geben.
Der Samstagmorgen kam und am Vormittag, bevor die Kinder kamen schmückten die Großeltern das Kirschbäumchen mit den Geschenken für ihre Enkel, trugen Tisch und Sessel in den Garten, stellten Laternen auf und hingen Lampions an die Äste der Bäume.
Am frühen Nachmittag wurden dann die Gäste erwartet. Als die Kinder ins Haus traten blickten sie sich verwundert um, denn sie hatten einen gedeckten Tisch mit allerlei Überraschungen erwartet, aber davon war nichts zu sehen. Nach den Geschenken zu fragen getrauten sie sich aber nicht und so spielten sie im Wohnzimmer. Nach einiger Zeit fragte die Großmutter ob sie denn heute gar nicht in den Garten gehen wollten, die Sonne scheine doch so schön und draußen könnten sie doch viel besser spielen.
Sie packten ihre Spielsachen zusammen und gingen hinaus, doch nach kurzer Zeit konnte man die überraschten Freuderufe der Kinder hören, sie hatten die bunten Lampions und natürlich den „Spielzeugbaum“ entdeckt. Voll Freude liefen sie zu den Eltern und Großeltern und fragten ob denn das alles für sie wäre. Lachend meinte die Oma: „Natürlich sind die Spielsachen für euch! Ihr habt ja heute alle Geburtstag und über Nacht ist für euch ein Spielzeugbaum gewachsen! Auf den Geschenken stehen doch eure Namen drauf! Wenn ihr sie abgepflückt habt gibt es noch eine Torte für die Geburtstagskinder.“ Die Eltern gingen mit den Mädchen in den Garten und freuten sich über die strahlenden Gesichter der Kinder.
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