Welt der Frau / Kinderwelt Für Zugestiegene: Startseite 
[Petra's Gedanken] [Kosmetik verbraucherfr. erklärt] [Berichte] [(Frauen)Geschichten] [Kinderwelt] [Beratungsstelle] [... Artikel dazu]


 Neues für junge Leute und solche, die es im Herzen geblieben sind:

 Gesamtübersicht

Werbung:
Bist Du Single? Suchst Du einen netten Partner? Hier warten über 390.000 aktive Mitglieder auf Dich. Melde Dich jetzt an!
Auftragsgedichte:
Du möchtest Deine/n
Liebste/n überraschen?
Jeder Euro rettet Kinderleben!
Der Zauberbesen

von Leopoldine Schrappeneder
In einem Dorf, nahe einer großen Stadt, lebte ein Bauer mit seiner Frau. Ihre Wirtschaft war nicht sehr groß und die Bauersleute kamen gerade so recht und schlecht mit dem Leben zurecht. Dem Bauern tat es immer leid, wenn er sehen mußte wie seine Frau den Boden saubermachte, denn sie hatte keinen Besen. Wenn sie den Boden reinigen wollte, mußte sie auf den Knien rutschen und das war sehr beschwerlich.

Eines Tages, als der Bauer die Früchte seines Hofes in die nahe Stadt brachte, Spazierte er, nachdem er all` seine Waren zu einem guten Preis verkauft hatte, über den Markt um zu sehen, was denn sonst noch alles angeboten wurde.

Plötzlich fiel sein Blick auf eine Marktbude an der auch Besen zum Verkauf standen. Sofort dachte er an seine Frau. In Gedanken sah er sie auf den Knien am Boden rutschen und diesen zu wischen, er fühlte den Schmerz in ihren Knien und ihrem Kreuz. Entschlossen trat er zu dem Verkäufer und erstand den Besen. Erfreut machte er sich auf den Heimweg.

Zuhause wartete schon seine Frau mit dem Essen auf ihren Mann. Mit den Worten: „Nun mußt du nicht mehr auf den Knien den Boden wischen, Lenerl!" stürmte er ins Haus. Leni, seine Frau, freute sich sehr über das unerwartete Geschenk. „Vielen Dank!" rief sie erfreut, „Dafür wartet schon ein gutes Essen auf dich! Komm setz dich und laß dir Sauerkraut und Knödel gut schmecken!" Erfreut nahm sie den Besen und trug ihn stolz in die Ecke, wo schon der Eimer mit dem Aufreibtuch standen. Sie freute sich schon auf den nächsten Tag, wenn sie damit saubermachen würde, die Küche, die Stube und auch den Schlafraum, ohne danach Kreuzschmerzen zu haben. Gemeinsam setzten sie sich zum Tisch, aßen und erzählten einander wie sie den Tag verbracht hatten. Abends, nachdem sie ihr Tagewerk verrichtet hatten, gingen sie zufrieden ins Bett. Über den kleinen Bauernhof kehrte Frieden ein.

In der Nacht, als der Mond aufging, kam leben in den Besen, er öffnete seine Augen und sah sich sein neues Heim genau an. Die Küche war ärmlich, aber sauber. Der Boden war alt, seine Dielen sahen schon sehr abgenutzt aus. „Her je da werde ich mir oft die Haare einzwicken, oder gar ausreißen!" sagte der Besen zu sich, nachdem er sich in der Küche umgeblickt hatte.

Der Gedanke, daß er eines seiner schönen Haare verlieren könnte, behagte ihm gar nicht und er beschloß fortzugehen und die Umgebung zu erforschen. Er huschte zur Tür, lehnte sich fest dagegen und als diese sich öffnete wischte er hurtig nach draußen. Der Mond schien hell genug und so konnte er gut sehen, eine Weile stand er da und überlegte, wohin er nun gehen sollte. Er beschloß zuerst eine Runde ums Haus zu machen, bevor er sich für eine Richtung entscheiden würde.

An der Rückseite des Hauses waren die Fenster des Schlafzimmers, neugierig blickte er durchs offene Fenster in die Schlafstube. Er konnte das Bett mit den Bauersleuten gut sehen. Der Bauer schnarchte laut, der Besen konnte ihn bis hinaus hören. Seine Frau lag bis über den Kopf zugedeckt auf ihrer Seite im Bett. Vielleicht konnte sie nicht so gut schlafen, wenn der Bauer so laut ‚schlief'.

Der Besen ging ein Stück weiter, dann überlegte er, ob es sich nicht vielleicht doch bei den Beiden aushalten ließe. Er gedachte eine Weile zu bleiben, wenn es ihm gar nicht gefiele, könnte er ja noch immer fortlaufen und so wollte in die Küche zurückkehren um Morgens auf seinen Platz zu stehen. Als er die Tür erreichte, mußte er feststellen, daß er nicht hinein konnte, da sie nur nach draußen aufging. Er mußte vor der Türe bis zum Morgen warten, bis die Bauersleute aufstehen und ihn wieder ins Haus holen würden. Am Morgen standen Leni und Max früh wie immer auf um ihrer Arbeit nachzugehen. Max ging in den Stall um die Tiere zu versorgen und Leni machte das Frühstück. Während sie den Tisch deckte, machte sie in Gedanken schon mit dem neuen Besen sauber, ihr Blick ging zu der Ecke wo sie ihn gestern hingestellt hatte. Aber da war er nicht mehr! Suchend blickte sie in der Küche um sich, aber nirgends konnte sie den Besen entdecken. Vielleicht hatte Max ihn mit in den Stall genommen, dachte sie bei sich und ging um ihn zu fragen.

Schon bei der Stalltür rief sie fragend ihrem Mann zu: „Max, hast du vielleicht den Besen mit dir genommen? Ich kann ihn nirgends finden!" Der Bauer fütterte gerade die Kühe, er drehte sich zu seiner Frau um und fragte: „Was hast du gesagt? Wofür soll ich denn den Besen genommen haben? Den hab´ ich doch für dich gebracht, damit du es leichter hast! Für den Stall wäre er doch viel zu schade! Du hast ihn doch neben die Spüle gestellt, oder hast du ihn am Abend noch benützt und wo anders hingestellt und darauf vergessen! Ich weiß leider nicht wo er ist, aber ich helfe dir beim Suchen!" meinte der Bauer.

Gemeinsam gingen sie aus dem Stall in Richtung Wohnhaus, um den Besen zu suchen, plötzlich blieben sie wie angewurzelt stehen, was war denn das! „Da ist ja dein Besen! Wie kommt denn der hier her?" fragte Max seine Leni. „Wenn du ihn nicht daher gestellt hast, ich war es nicht! Vielleicht, wollte er uns gar davon laufen! Dabei weiß er noch gar nicht wie gut er es bei uns haben wird! Zum Glück ist er noch nicht weit gekommen, der Schlingel! Du kannst ihn jedenfalls wieder mit in die Küche nehmen!"

Leni schüttelte genauso verwundert wie ihr Mann den Kopf und nahm den Besen wieder mit. In der Küche stellte sie ihn wieder an seinen Platz und bereitete das Frühstück fertig zu.

Danach meinte sie zu den Besen: „Wir wollen jetzt gemeinsam sauber machen! Ich werde gut aufpassen, damit du nicht zu schmutzig wirst, denn ich möchte dich recht lange haben, denn mit dir ist die Arbeit bestimmt leichter. Vielleicht werde ich auch nicht mehr so müde wie früher!"

Sie nahm den Besen zur Hand, begann zu kehren und zu wischen bis sie rund herum zufrieden war. Als sie mit allem fertig war, ging sie mit ihm zum Brunnen reinigte ihn nach getaner Arbeit und stellte ihn mit seinen Haaren nach oben gerichtet, in die Sonne neben die Tür zum trocknen. Das gefiel dem Besen und in der warmen Sonne begann er einzuschlafen.

Er war mit seinem Dasein sehr zufrieden, er wurde zwar viel gebraucht, aber immer gut behandelt.

Eines Tages wurde die Bäuerin krank, sie mußte im Bett liegen und konnte keine Arbeit verrichten. Einige Tage wartete nun der Besen darauf gebraucht zu werden, er machte sich große Sorgen da er nichts zu tun bekam und auch nicht in der Sonne schlafen konnte.

Eines nachts, als die Beiden tief und fest schliefen, machte er sich alleine an die Arbeit, er kehrte die Küche, die Stube und den Vorraum. Da er im Haus bald fertig war, ging er auch in den Stall, um dort zu machen soviel er konnte. Am Morgen, bevor der Bauer aufstand, versuchte er in der Küche an seinen Platz zu kommen.

Als der Bauer in die Küche kam, um Frühstück zu machen, wunderte er sich sehr, da alles blitzblank war. Er ging zu seiner Frau in die Schlafkammer und fragte: „Warum bist du denn aufgestanden um sauber zu machen? So kannst du doch nicht gesund werden!" Matt antwortete Leni: „Ich wollte ich wäre kräftig genug, um selber zu putzen! Leider kann ich das momentan wirklich nicht! Ich habe keine Ahnung wer das war! Wenn ich es wüßte würde ich mich gerne bei demjenigen bedanken, wenn ich wieder auf den Füßen bin!" Zuerst meinte der Bauer, daß vielleicht Heinzelmännchen da gewesen wären. Eine Weile rätselten beide wem sie diese Hilfe verdanken würden, dann ging Max wieder in die Küche um da s Frühstück fertig zu machen, das brachte er seiner Frau ans Bett. Dann ging er zunächst in den Stall um die Tiere zu versorgen, bevor er sich selbst ein Frühstück gönnen würde. Dort gab es die nächste Überraschung: er brauchte nur noch einen Teil der Arbeit zu machen, denn die Kühe waren schon gemolken und fraßen behaglich ihr Heu. Er machte den Stall fertig sauber, versorgte die Hühner und das andere Vieh. Als alle Arbeit verrichtet war, ging er ins Haus um selber zu Frühstücken und die dort liegengebliebene Arbeit zu tun. Aber auch da war nicht mehr viel zu machen, da der Besen in der Nacht so gut er konnte alles getan hatte. Als der Bauer in die Küche kam, sah er den Besen mitten in der Küche liegen. Verwundert hob er ihn auf, da bemerkte er in den Haaren des Besens Staub, Heu und einige Tropfen Milch. Max wunderte sich sehr, dann aber dachte er, vielleicht ist das ein Zauberbesen, er reinigte seine Haare und stellte ihn auf seinen Platz, dann eilte er in die Schlafkammer um alles seiner Frau zu erzählen.

Zunächst konnten Beide es gar nicht fassen einen Zauberbesen zu haben, dann aber beschlossen sie, immer gut zu ihm zu sein, damit sie ihn recht lange hätten.

Der Bauer trug den Besen in den Sonnenschein vor das Haus, damit er an der Luft trocknen könnte.

Bald war die Bäuerin wieder gesund. Mit dem Besen hatte sie recht lange, viel Freude.

Werbung:

Mitarbeit...
Du willst diese Online-Zeitung mitgestalten? Du meinst, Kinder an die Macht? Sie sind die Zukunft unserer Erde? Du schreibst Märchen? Oder Du willst etwas zum Thema sagen?

Schreib', was Dich bewegt: leitner@wiend.at


http://www.wiend.at
E-Mail:leitner@wiend.at