von Marina Muehlfellner-Luft
aus dem Buch "Träume aus der Märchenwelt"
Illustration: Ingrid Gleichweit
In einer Wiese des Huberbauern lebte eine Feldmaus. Diese Feldmaus hieß Gertrud.
Gertrud saß jede Nacht, wenn der Mond aufging vor ihrem Mauseloch und starrte den Mond an.
Die Anderen Feldmäuse lachten schon über sie. Gertrud jedoch sah weiterhin jede Nacht zum Himmel und freute sich den Mond zu sehen.
Sie glaubte nämlich fest daran, daß der Mond ein riesiger großer Schweizer Käse sei.
Eines Tages, das weiß ich genau fliege ich zum Mond, dachte sie sich. Die anderen Feldmäuse wollten sich schier zerkugeln vor lauter Lachen. Aber Gertrud machte sich so ihre Gedanken, wie sie bloß zum Mond kommen könnte.
Sie versuchte es mit allen Mitteln. Sie baute sich aus Zweigen ein Katapult, aber das warf sie nicht hoch genug. Dann kletterte sie auf die große Tanne am Waldrand aber die war auch nicht hoch genug.
In einer anderen Nacht kletterte sie auf das Dach des Bauernhauses. Von dort wollte sie sich mit einer Silversterrakete auf den Mond schießen.
Die Rakete zündete, die Maus vergaß sich aber an die Rakete anzubinden, daher flitzte die Rakete über ihren Kopf in den Himmel.
Sämtliche Tiere des Bauernhofes kannten in der Zwischenzeit Gertrud und ihre Wahnvorstellungen auf den Mond zu fliegen. Keiner nahm sie mehr ernst.
Doch Gertrud gab nicht auf. Immer wieder versuchte sie es aufs neue. Sie versuchte es mit zwischen Äste gebundene Gummiringe, aber diese rissen.
Da sie immer verrücktere Ideen ausheckte, hatte sie keine Zeit mehr um Winterfutter zu sammeln. Daher zog sie um in die Speisekammer des Huberbauern.
Dort hatte sie wenigstens genug Futter um über den Winter zu kommen.
Die Huberbäuerin war über den ungebetenen Gast gar nicht erfreut und machte daher Jagd auf Gertrud.
Bei einer dieser Gelegenheiten kam Gertrud bis ins Wohnzimmer, wo der Fernseher lief.
Im Fernsehen brachten sie gerade einen Bericht über den Start einer Mondrakete. Gertrud blieb fasziniert stehen und lauschte. Gerade als die Huberbäuerin sie einfangen wollte war der Bericht zu Ende und Gertrud flitzte zwischen den Beinen der Bäuerin hindurch ins Freie.
Dort angekommen überlegte sie nicht lange und lief in Richtung Eisenbahnschienen. Auf den Schienen wartete sie, solange bis ein Zug kam der langsamer wurde. Auf diesen sprang sie auf und weg war sie. Vom Zug aus sah sie den Flughafen und dorthin wollte Gertrud. Also nahm sie ihren ganzen Mut zusammen und sprang vom fahrenden Zug herunter. Sie hatte Glück, der Zug mußte wegen einer roten Ampel langsamer werden, daher passierte ihr nichts.
Kaum auf dem Boden lief sie eiligst zum Flughafen und dort kletterte sie unbemerkt in ein amerikanisches Flugzeug. Dieses Flugzeug flog mit ihr nach Amerika wie sie es im Fernsehen gesehen hatte.
In Amerika angekommen, lief sie über das Flugfeld auf eine Wiese. Dort fragte sie die dort lebenden Tiere wie sie zur Raketenbasis kommen könnte.
Die Tiere auf der Wiese dachten zuerst an einen Scherz, aber Gertrud erzählte ihnen von ihrem Wunsch zum Mond zu fliegen.
Die Tiere wunderten sich zwar über den ungewöhnlichen Wunsch, aber Amerika ist bekanntlich das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. So halfen sie Gertrud damit sie zur Raketenbasis gelangte.
Gertrud staunte nicht schlecht über die Größe der Rakete und erschrak doch etwas über ihren Mut.
Doch da ging der Mond auf und Gertrud sah nur noch ihn. Ihr war klar, dorthin und sonst nirgends wollte sie.
Sie kletterte an Bord der Rakete und versteckte sich.
Am nächsten Morgen startete die Rakete mit Gertrud. Nach vielen Tagen und Stunden merkte Gertrud, daß die Rakete langsamer wurde und dann stoppte sie mit einem Ruck auf einer harten Unterlage. Gertrud sah vorsichtig aus ihrem Versteck und merkte die Rakete war auf dem Mond gelandet.
Sogleich kletterte sie aus der Rakete und nun stand sie auf dem Mond. Doch zu ihrem Erstaunen war der Mond nicht aus Käse, sondern aus lauter Steinen und Staub. Wenn sie von Mond hinunter sah, dann blickte sie auf die Erde, diese leuchtete im Dunkel wie ein bunter Stern.
Gertrud hatte plötzlich Heimweh. Sie kletterte wieder zurück in die Rakete und schlief ein.
Als sie wieder erwachte war sie bereits unterwegs. Die Rakete brachte sie zurück nach Amerika. Dort erzählte sie allen Tieren die sie traf von ihrer Reise, aber keiner wollte es ihr so recht glauben. Sie wanderte auf ein Schiff. Dieses brachte sie wieder in ihre Heimat. Dort machte sie sich auf den Weg nach Hause auf die Wiese zum Huberbauern.
Daheim angelangt, fragten die anderen Feldmäuse wo sie den gewesen war. Gertrud erzählte von ihrem Abenteuer aber keiner wollte so recht daran glauben.
Eines Tages aber hörten die anderen Feldmäuse wie einige Knechte auf der Wiese beim mähen eine unglaubliche Geschichte erzählten. Im Fernsehen hätte es einen Bericht gegeben, wonach in einer Rakete Mäusedreck gefunden worden sei und auch der Reiseproviant sei dort auf unerklärliche Weise verschwunden, daher hätten die Astronauten früher als geplant von ihrer Mondreise zurückkehren müssen.
Nun sagte die Feldmaus Gertrud triumphierend WAR ICH AUF DEM MOND ODER NICHT!!!
(c) - Die Copyrights für diese Geschichte bleiben bei Marina Muehlfellner-Luft.
"Träume aus der Märchenwelt"
Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Vorlese-,Lese-, anmal-, bemal-
und Hoermaerchenbuch für Kinder im Alter von 4 - 10 Jahren. Die Geschichten
sind einfache Maerchen mit einer jeweils auf die Geschichte bezogenen
Zeichnung in schwarz/weiß zum ausmalen und leeren Zwischenseiten um eigene
Zeichnungen zu den Geschichten einzufuegen. Dazu sind im Buch zwei CD`s
worauf die Maerchen als Hoerspiel wiedergegeben sind.
Zu beziehen bei ARTISTA-IGNOTO (E-Mail: artista@artista-ignoto.org, Homepage: http://www.artista-ignoto.org.
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