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Jeder Euro rettet Kinderleben!
Sind Männer nicht wunderbar??
Von Gaby Schumacher

Da der liebe Gott bekannterweise selber zu den Männern zählt, verwundert es nicht, dass sein Lieblingsgeschöpf ebenfalls dieser Gattung angehört.

Nein, ich frotzele doch nicht. Ich würde es niemals wagen, mich über die andere Hälfte der Menschheit zu amüsieren. Das hat die wirklich nicht verdient.
Ich bestehe darauf: Der Mann... ein wunderbares Wesen!

Schon als Baby demonstriert er seine Überlegenheit. Des Minis Gebrüll ist mehr als kräftig und übertönt wirklich absolut alles. Selbstbewusst reißt er fordernd das Fläschchen an sich. Das kleine Mädchen dagegen nimmt jenes eher zaghaft entgegen.

Bereits in diesem zarten Alter zeigt sich der Drang, erobern zu wollen. So flirtet er tüchtig von Kinderwagen zu Kinderwagen. Da ja noch nichts anderes geht, bleibt es dem rosa Strampelanzug gegenüber beim charmanten Lächeln. Er selbst kleidet sich da auch heute noch bevorzugt in Blau.

Im Kindergarten dann gibt es keine Zweifel mehr: Es wächst der Führer der Welt heran. Er misst sich mit seinen Altersgenossen per schon nicht mehr so ganz "reiner" Wortwahl oder rangelt hie und da auch handfest mit ihnen. Schließlich soll die Rangfolge gewahrt bleiben. Bereits für den Dreikäsehoch gilt: Wer am lautesten kräht, wer die feinsten Schimpfwörter kennt und sich bei Prügeleien am besten behauptet, hat die süßesten der kleinen Mädchen für sich gewonnen und infolge dann allerdings auch die Qual der Wahl.

Welche wird es sein, die er an seiner Seite duldet, mit der er Hand in Hand durch die Kinderverwahranstalt tigert, für die er sich dann noch energischer mit den Konkurrenten zankt? (Wehe, sollte es einer wagen, der Auserwählten etwa die Zunge herauszustrecken...Dann hagelt es - oft auch blaue Flecken!). Ein winziger blutender Kratzer macht den Kleinen zum Helden, der sich allerdings hinterher zuhause bei Mama heimlich so ganz unheldenhaft wegen dieses Schmisses die Augen aus dem Kopf heult.

Dort kann er das ruhig riskieren. Die Angebetete mit den blonden Rattenschwänzchen und dem Rüschenkleidchen sitzt derweil bei ihrer Mutti und prahlt der die Ohren voll: "Er ist soo lieb. Der hat den Jens ganz feste verhauen, weil der mir einfach das Spiel weggenommen hat. Er hat sogar Blut am Knie gehabt!" Dabei strahlt die kleine Schönheit, denn der Freund hat ja all das ihretwegen erduldet!

Später dann - solch ein Mini-Held wächst rasch heran - sind die Wortgefechte mit zunehmendem Alter der Streithähne denn keinesfalls mehr jugendfrei. Macht aber nichts, denn das beweist Stärke. Der Twen hat sehr wohl registriert, dass die Rattenschwänzchen von ehedem mittlerweile keine mehr sind, sondern sich in dichte Gardinenfrisuren verwandelt und deren Trägerinnen tatsächlich auch(!) an Reife zugenommen haben. Zur Freude des jungen Mannes nicht nur an Verstand, sondern auch deutlich sichtbar äußerlich.

Der Mann wird zum Kavalier, schenkt Blumen, reißt Türen auf, öffnet den Wagenschlag, schleppt Einkaufstüten hinterher und bringt sogar den Müll runter. Letzteres legt sich dann aber relativ schnell wieder ob der schockierenden Erkenntnis, er dürfte es sonst eventuell sein ganzes restliches Leben lang tun. Eine grauenhafte Vorstellung, denn Müll stinkt.

Die Freundin, Geliebte oder auch Ehefrau bewundert ihn für all diese Aktivitäten, genießt diese allerdings zeitlich recht knapp beschränkten überschwänglichen Zeichen tiefer Zuneigung genau deshalb vorsichtshalber von ganzem Herzen, prahlt damit vor ihrer Mama, Schwiegermama und erst recht vor den Freundinnen. Deren Männer, die sich anscheinend ihres Status als Krönung der Schöpfung bewusster sind als der eigene Schatz, begehen nämlich all jene Fehler nicht. Die Freundinnen lächeln deshalb ausgesprochen süßsauer und ärgern sich innerlich schwarz. Wie macht die das bloß??

Mann kutschiert das weibliche Gegenstück zum Friseur, latscht stundenlang hinter ihr her durch Karstadt, Kaufhof, C&A und sagt des lieben Friedens wegen sogar noch zu den unsinnigsten Bemerkungen seiner Herzensdame "Ja und Amen". Alles natürlich nur aus reinster Liebe, oder? Na ja, Widerspruch würde ihm ja noch wochenlang vorgeworfen und darauf hat er wahrlich keinen Bock. Bei den dann unausbleiblichen heftigen Diskussionen geht ja immens Zeit verloren, die er lieber vorm Fernseher beim Fußball oder mit Michael Schumacher verbringt. Der kluge Mann (gibt es überhaupt unkluge Männer?) hält also lieber den Mund und stellt seine Ohren zur Nervenschonung auf Durchzug. Hoffentlich nur(!) merkt sie das nicht...!

Mann spielt Beschützer und Retter aus der Not, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Nur zu gerne stellt er seine breite Schulter zur Verfügung, hat die weibliche Hälfte Weltschmerz oder, was noch viel schlimmer ist, feststellen müssen, dass die beste Freundin sich nur einen einzigen Tag später ausgerechnet das gleiche Kleid gekauft hat, das doch soo einmalig war. Mann rührt dieser übergroße Kummer und er trocknet zärtlich Tränen. Er ist es, der tröstet und Halt gibt und innerlich deswegen ganz beachtlich wächst. Was ist er doch für ein toller Kerl!

Was macht es da schon aus, dass der Freund, Geliebte, Ehemann beim Anblick einer Spritze die Waagerechte sucht und gar erst bei Anwesenheit im Kreißsaal zwecks seelischer Unterstützung der werdenden Mama nach bereits spätestens zwei Minuten umnachtet daniederlíegt??

Das verzeiht Frau ihm voller Mitleid.
Denn er ist ja trotz allem nur ein Mann.

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